"Energiekrise marktwirtschaftlich lösen"-die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Gitta Connemann MdB zu Gast bei der MIT Kreis Borken

Datum des Artikels 11.11.2022

Auf einer Veranstaltung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Kreis Borken referierte die Bundesvorsitzende der MIT, Gitta Connemann MdB, am 2. November zum Thema "Bedrohung für den Mittelstand - Energiekrise marktwirtschaftlich lösen". Die Veranstaltung fand im Forum des Blockheizkraftwerkshersteller 2G Energy AG in Heek mit anschließender Führung durch die Produktionsstätten des Unternehmens statt.

"Was uns in der Welt einzigartig macht, ist der in Deutschland breit aufgestellte Mittelstand. Die mehr als 3,5 Millionen mittelständischen Unternehmen sind das Fundament der deutschen Wirtschaft. Darunter befinden sich viele Weltmarktführer, Hidden Champions, wie z.B. 2G Energy in Heek," hob die MIT-Bundesvorsitzende in ihrem Referat hervor.

Doch dieses Fundament sei nun akut gefährdet. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, gestörte Lieferketten und nunmehr die explosiv gestiegenen Energiekosten infolge des Ukraine-Überfalls durch Russland und der damit ausbleibenden Gaslieferungen führten zu einer entgangenen Wertschöpfung für die deutsche Wirtschaft von rd. 420 Mrd. Euro. Erschwerend käme die Preisexplosion auf den Rohstoffmärkten und eine Inflationsrate von über 10 Prozent hinzu. "Wir gehen in eine Rezession und damit in eine Krise historischen Ausmaßes", hob Gitta Connemann hervor. Die Verwerfungen am Markt bedrohten die Existenz vieler mittelständischen Unternehmen. Es sei an der Zeit, dass der Staat kurzfristig die Unternehmen finanziell auch zur Sicherung der Millionen Arbeitsplätze unterstütze. Die Ampel-Regierung reagiere hier viel zu zögerlich.

Zur Entspannung des Angebotsschocks auf den Energiemärkten müssten die Energiepotentiale in Deutschland voll ausgeschöpft und Ideologien über Bord geworfen werden. Hierzu gehöre unter anderem der Weiterbetrieb aller verfügbaren Kernkraftwerke bis 2024, der Wiederbetrieb von funktionsfähgen Kohlekraftwerken wie z.B. Moorburg bei Hamburg, das nach nur 6 Jahren Betriebszeit stillgelegt wurde,  die Aufhebung der Maximalproduktionsgrenze bei Biogas und die Abschaffung von Zulassungshindernissen bei der Installation von PV-Anlagen.

Zuvor stellten Frank Grewe, Technik-Vorstand bei der 2G Energy AG und PR-Chef Stefan Liesner den zahlreichen Versammlungsteinlnehmern das 1995 gegründete Unternehmen vor. Die 2G Energy AG hat sich auf die Produktion von Blockheizkraftwerken (BHKW) in der Größenordnung von 20 kW elektrisch bis 4.500 kW elektrisch spezialisiert, beschäftigt 850 Mitarbeiter und ist als münsterländisches Unternehmen einer der führenden BHKW-Hersteller weltweit. Bereits 2012 habe man vorausschauend begonnen, so Grewe, BHKW`s mit Wasserstoff zu betreiben. Heute stelle man weltweit als erster Anbieter wasserstoffbetriebene BHKW`s her, die aber auch mit Erdgas, Flüssiggas und Biogas betrieben werden können und somit eine exellente Technik für die Energiewende darstellten. BHKW`s könnten auch in Zukunft als wasserstoffbetriebene Grundlastkraftwerke der Versorgunssicherheit dienen, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Zur intelligenten Nutzung dieser Technik bedürfte es aber einer ideologiefreien Technologieoffenheit, so Grewe und Liesner.